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Was kostet eine Huskytour in Lappland – und warum?

Warum wirken Huskytouren oft so teuer?
Viele Gäste sind überrascht, wenn sie den Preis für eine zweistündige Hundeschlittentour sehen. Doch hinter diesen Angeboten stecken kleine, familiengeführte Betriebe, die mit viel Herz, Zeit und Verantwortung arbeiten – und das meist nur saisonal, etwa 3–4 Monate im Jahr.

Trotzdem laufen die Kosten ganzjährig weiter. Die Huskys müssen 365 Tage im Jahr versorgt, gefüttert, gepflegt und bewegt werden. Sie sind keine Maschinen – sie sind Lebewesen, die feste Bezugspersonen, regelmässiges Training und medizinische Versorgung brauchen.


Ein Blick hinter die Kulissen: Eine Familie mit 40 Huskys

Ich erinnere mich an unseren Besuch bei Riikka und Antti – einem Paar, das mit seinen drei Kindern und rund 40 Huskys etwas ausserhalb von Posio lebt. Ihr Haus war schlicht, aber warm. Die Hunde – jede*r mit Namen, Charakter und Geschichte – waren klar Teil der Familie.

Wir wurden am Holzofen empfangen, bekamen Beerenpunsch in die Hand gedrückt, während Antti die Schlitten vorbereitete. Später, bei -18 Grad, erzählte Riikka auf der Rückfahrt:
„Wir leben mit den Tieren. Das ist kein Geschäft – das ist unser Alltag. Und im Sommer arbeiten wir im Forst oder renovieren Ferienhäuser. Aber ohne den Winter – könnten wir hier nicht bleiben.“


Wo fliesst das Geld hin?

Eine seriöse Huskytour umfasst mehr als den Ausflug selbst:

  • Pflege und Haltung der Tiere (Futter, Tierarzt, Training)

  • Ausrüstung für Gäste (Winteranzüge, Stiefel, Helme, Sicherheitsausrüstung)

  • Technik und Fahrzeuge (Schlitten, Allradtransporter, Wartung, Treibstoff)

  • Infrastruktur und Genehmigungen (Zäune, Wege, Naturrechte, Versicherungen)

  • Löhne für erfahrene Guides (meist mit Sicherheits- und Wildnisausbildung)

  • 24 % finnische Mehrwertsteuer, die direkt an den Staat geht

Dazu kommt, dass die meisten Touren in kleinen Gruppen oder privat stattfinden. Das bedeutet: mehr Qualität, mehr Sicherheit, aber weniger Masse – und damit weniger Einkommen pro Tag.


Was bekommst du dafür?

Du bekommst nicht einfach eine Aktivität – du bekommst ein authentisches, respektvolles Naturerlebnis. Du sitzt auf dem Schlitten, spürst den Atem der Hunde, hörst nur das Knirschen des Schnees und das rhythmische Traben der Pfoten. Du bist nicht Zuschauer*in – du bist Teil des Moments.

Und: Du unterstützt Menschen, die mit Hingabe, Respekt und Verantwortung leben – für ihre Tiere, für die Natur und für ihre Gäste.


Fazit
Was auf den ersten Blick teuer wirkt, ist bei genauerem Hinsehen ein fair kalkulierter Preis für ein Erlebnis, das mit Respekt und Sorgfalt gestaltet ist. Es ist ein Preis, der Sicherheit, Qualität und artgerechte Tierhaltung garantiert – und echte Begegnung möglich macht.

 

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