Wie reist man im Winter am besten nach Lappland?

800 Kilometer – klingt machbar, oder?
Ja, im Sommer vielleicht. Doch im Winter sieht die Realität anders aus: glatte Strassen, Schneeverwehungen, Elche auf der Fahrbahn, Temperaturen weit unter null und nur wenige Rastmöglichkeiten. Die Tage sind kurz, das Licht spärlich, und selbst die besten Navigationssysteme berücksichtigen nicht, wie langsam man bei solchen Bedingungen vorankommt.

Wir sind die Strecke selbst einmal im März gefahren – mit viel Respekt, vollen Thermosflaschen und sehr konzentriertem Blick. Nach zwei Tagen im Auto waren wir körperlich erschöpft, noch bevor der eigentliche Urlaub begonnen hatte.

Der entspannte Weg: Flug bis Rovaniemi
Wer Lappland sicher und entspannt erleben möchte, sollte fliegen. Mehrmals täglich geht’s mit Finnair oder Norwegian in nur einer Stunde von Helsinki nach Rovaniemi. Von dort sind es noch rund 90 Kilometer bis Ranua, die man mit einem Mietwagen, Shuttle oder nach Absprache auch per Abholung gut zurücklegen kann.

Der entschleunigte Weg: Mit dem Nachtzug
Für alle, die lieber langsamer und bewusster reisen, ist der Nachtzug der finnischen Bahn VR eine wunderbare Option. Mit Schlafabteilen und Auto-Mitnahme wird der Weg selbst schon zum Erlebnis. Ziele wie Rovaniemi oder Kemijärvi sind bequem erreichbar – inklusive Frühstück im Zugrestaurant und Ausblick auf verschneite Wälder bei Sonnenaufgang.

Wir lieben diese Reiseform besonders im Winter: Man kommt entspannt an, ohne Stress – und steigt am nächsten Morgen direkt in die Polarlandschaft hinaus.

Was wirklich zählt
Die eigentliche Naturerfahrung beginnt nicht mit einer 12-Stunden-Autofahrt quer durch Finnland. Sie beginnt in dem Moment, in dem du im Schnee stehst.
Wenn du das erste Mal die klare Kälte einatmest. Wenn du den See siehst, eingefroren, still. Wenn du merkst, dass du angekommen bist – nicht nur geografisch, sondern auch innerlich.

Es braucht nicht viele Kilometer. Sondern einen guten Ort zur richtigen Zeit. Und die Offenheit, ihn wirklich zu erleben.