Forstwirtschaft – Wald als Rohstofflieferant
Fast 80 % der Gemeindefläche von Ranua ist bewaldet. Entsprechend wichtig ist die Forstwirtschaft als Einkommensquelle. Geerntet wird vor allem Fichten- und Kiefernholz – sowohl für die Bauindustrie als auch für Zellstoff und Papier.
In Ranua arbeiten viele Menschen indirekt in der Holzwirtschaft – sei es im Einschlag, Transport, der Maschinenwartung oder in Zulieferbetrieben. Grosse Sägewerke gibt es in der Region nicht, aber kleinere Verarbeitungsbetriebe, die das Holz lokal nutzen.
Landwirtschaft – klein, lokal, spezialisiert
Die Landwirtschaft in Ranua ist stark geprägt von Milchviehhaltung, Kartoffelanbau, Getreide und zunehmend auch Beerenproduktion. Insbesondere Moltebeeren (Lakka) und Preiselbeeren sind regionale Schwerpunkte. Die Sammelsaison bringt saisonale Einkünfte für viele Familien – teils im Nebenerwerb.
Einige Höfe bieten Direktvermarktung, Vermietung an Touristen oder kleine Hofläden mit selbstgemachten Produkten an.
Öffentlicher Sektor – ein stabiler Arbeitgeber
Wie in vielen ländlichen Regionen ist die Gemeinde selbst einer der grössten Arbeitgeber: Schulen, Gesundheitsdienst, Verwaltung, Pflegeheime, technischer Dienst. Auch der staatliche Gesundheitsverbund Lapha beschäftigt Personal in Ranua.
Diese Stellen bieten oft die stabilsten Arbeitsverhältnisse – mit verlässlichem Einkommen, aber begrenztem Wachstumspotenzial.
Tourismus – sanft wachsend, naturverbunden
Der Ranua Wildlife Park ist ein bekannter Anziehungspunkt für Familien und Schulklassen – und damit ein saisonaler Arbeitgeber. Darüber hinaus gibt es zunehmend kleinere Ferienhausanbieter, Saunabetreiber, Safariveranstalter und Naturguides – so wie Mökki Tikka in Impiö.
Der Trend geht klar in Richtung sanfter Tourismus, individuell, nachhaltig und abseits der grossen Massen. Die wirtschaftlichen Effekte sind verteilt – auf Transport, Gastronomie, Handwerk und Dienstleistungen.
Kleinunternehmer & Selbständige
Ranua hat eine bemerkenswerte Dichte an Einzelunternehmern: Holzhandwerk, Wildverarbeitung, Reparaturdienste, Caterings, mobile Pflege, Vermietung, Software, Buchhaltung. Viele arbeiten saisonal oder in Teilzeit.
Die Selbständigkeit ist oft pragmatisch begründet: Arbeit gibt es nicht überall, also schafft man sich selbst welche – mit dem, was man kann.
Fazit
Die Wirtschaft von Ranua steht auf mehreren Beinen: Wald, Land, Staat, Gäste. Keine Branche dominiert – aber genau das macht die Region flexibel. Wer hier lebt, ist oft Allrounder: heute Wald, morgen Tour, übermorgen Reparatur. Die Zukunft? Liegt im Kleinen – und im Miteinander.
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