Seltene Limikolen zwischen Simojärvi und Fjäll - Stille Jagd im nordischen Moor

Lappland ist ein Paradies für Limikolen – also für Watvögel, die feuchte, offene Landschaften lieben. Ob auf dem Zug oder zur Brutzeit: Zwischen Moor, Seeufer und Tundra finden sie hier optimale Bedingungen. Besonders im Frühling und Frühsommer – wenn Wasserflächen frei und Insekten reichlich vorhanden sind – ist Hochsaison für Ornithologen. Der folgende Beitrag stellt die wichtigsten und seltensten Arten vor, die in der Region Ranua – insbesondere rund um Simojärvi und Koirajärvi – zu beobachten sind.

Was sind Limikolen?

Als Limikolen (Watvögel) bezeichnet man eine ökologisch zusammenhängende Gruppe meist mittelgrosser Vogelarten, die in Feuchtgebieten, an Küsten, Mooren oder Seen leben. Typisch sind lange Beine, ein meist schlanker Schnabel und ein ausgeprägtes Zugverhalten. Die meisten sind Bodenbrüter – störungsempfindlich und durch ihren Lebensraum stark gefährdet. Lappland bietet ihnen noch Ruhe, Raum und Ressourcen.

Lebensraum Lappland: Feucht, nährstoffarm, intakt

Moore, offene Ufer, Bruchwälder und klare Seen wie der Simojärvi und der moorige Koirajärvi prägen die Region Ranua. Diese Landschaftstypen bieten Brutplätze für klassische wie auch seltene Limikolen. Der Boden ist nährstoffarm, die Vegetation niedrig – perfekte Bedingungen für Sicht- und Hörbeobachtungen.


Brutvögel rund um Simojärvi und Koirajärvi

Regelmässig nachgewiesen wurden:

  • Bekassine: Ihr meckernder Balzflug ist ein akustischer Fixpunkt im Mai/Juni.

  • Bruchwasserläufer: Häufiger Brutvogel, gut hörbar, oft im Nahbereich aktiv.

  • Flussuferläufer, Waldwasserläufer, Grünschenkel, Rotschenkel: Häufige Arten mit klarem Verhalten und Ruf.

  • Goldregenpfeifer: Typischer Bodenbrüter der Hochmoore und Fjällübergänge.

  • Alpen- und Temminckstrandläufer: Klein, unauffällig, aber lokal verlässlich.

Ein absoluter Bonus für aufmerksame Beobachter ist das Blaukehlchen, das feuchte Randzonen mit den Limikolen teilt – akustisch und optisch ein Höhepunkt jeder Tour.


Seltene Limikolen – vier Arten mit Potenzial

Einige Arten treten in der Region nur gelegentlich oder in sehr kleinen Beständen auf – und gelten deshalb als begehrte Highlights für Beobachter.

Ruff (Philomachus pugnax)

Extrem auffällig während der Balzzeit im Frühling. Die Männchen zeigen spektakuläre Tanz- und Flugrituale – in Nordfinnland eines der eindrücklichsten Verhaltensmuster überhaupt. In Simojärvi-Feuchtgebieten gelegentlich anzutreffen, aber keine sichere Sichtung.

Spotted Redshank (Tringa erythropus)

Der Schwarze Rotschenkel ist stilvoll, elegant und visuell markant. In der Brutzeit meist weiter nördlich anzutreffen – am Simojärvi nur als Ausnahmegast während der Zugzeit.

Green Sandpiper (Tringa ochropus)

Kein echter Raritätsvogel, aber als Waldlimikole eine Art mit Seltenheitswert. Nutzt feuchte, geschützte Waldgewässer – oft der unerwartete Höhepunkt einer Tour.

Common Whimbrel (Numenius phaeopus)

Der Regenbrachvogel ist imposant, mit langem, gebogenem Schnabel und markanten Rufen. In Lappland kein Massenvogel, aber regelmässig im Umfeld von Simojärvi zu beobachten.


Vergleich – Sichtungschancen & Erlebnisfaktor

Art Seltenheit Beobachtungserlebnis
Ruff sehr selten Spektakuläre Balztänze, eindrücklich und auffällig
Spotted Redshank selten Stilvoller Einzelvogel, akustisch und optisch spannend
Green Sandpiper gelegentlich Überraschend, oft in kleinen Waldgewässern
Common Whimbrel gelegentlich Markant, eindrucksvoll – aber kein Top-Raritätsfaktor

 

 

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